Kraft der Verbindung

Gerald Müller freut sich über Thüringen und den DFB. Thüringen erntet geballt so viel Lob wie lange nicht – von DFB-Funktionären, Spielern, Journalisten. Das ist nicht selbstverständlich, zumal gerade die Fußballer-Branche durchaus als anspruchsvoll gilt. Die Herzlichkeit der Gastgeber in und um Blankenhain und die optimalen Bedingungen beeindrucken. Der Freistaat sorgt für eine angenehme positive Stimmung. Zu Euphorie gibt es aber noch keinen Grund. Das Gute muss in den nächsten Wochen nachhaltig bestätigt werden, und rein sportlich ist der Familien-Aufenthalt in Blankenhain allein wegen des Fehlens mehrerer Akteure nur bedingt aussagekräftig. Vielleicht kann der Fußball dazu beitragen, dass die Stimmung im Land wieder freundlicher wird, sich ein Wir-Gefühl wie 2006 entwickelt. Wenn das sogar vom Osten ausgehen sollte, in dem teilweise immer noch ein Gefühl von nicht gewürdigter Lebensleistung herrscht, dann wäre das umso schöner. Eine verbindende Kraft hat der Fußball nach wie vor– das haben der Empfang im Resort und das Training in Jena gezeigt. Und mit Julian Nagelsmann sowie Rudi Völler besitzt das DFB-Team glücklicherweise gleich zwei Menschenfänger. Das DFB-Team und Thüringen – beide tun sich gut.