In Deutschland herrscht ein akuter Mangel an Wohnungen, der durch eine höhere Zuwanderung als erwartet verursacht wird. Experten warnen eindringlich vor einem drohenden Kollaps des Wohnungsmarktes und fordern dringende Maßnahmen von der Politik.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) prognostiziert einen Bedarf von jährlich 372.000 neuen Wohnungen von 2021 bis 2025. Die Bundesregierung hat ihr Ziel, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, verfehlt, da im Jahr 2021 lediglich 294.000 Wohnungen fertiggestellt wurden. Laut dem Münchner Ifo-Institut werden in diesem Jahr nur 225.000 Wohnungen fertiggestellt, was den wachsenden Bedarf nicht deckt.
Der Wohnungsmangel wird durch die erhöhte Zuwanderung aufgrund des Ukraine-Krieges weiter verschärft. Die aktuelle Bautätigkeit in deutschen Großstädten deckt nur 79% des Bedarfs, was auf gravierende Probleme im Wohnungsmarkt hinweist.
In Anbetracht dieser Entwicklungen betonen Experten die dringende Notwendigkeit von kurzfristigen und strukturellen Maßnahmen zur Steigerung des Wohnungsbaus. Als Empfehlungen werden das Ausweisen von mehr Bauland, weniger Vorgaben bei Neubauten und Entlastungen bei der Grunderwerbssteuer genannt. Es wird darauf hingewiesen, dass allein sinkende Zinsen nicht ausreichen und politische Unterstützung erforderlich ist, um dem Wohnungsmangel effektiv entgegenzuwirken.